Zwischen Utopie und zivilem Ungehorsam. Das Problem der Gewalt im soziopolitischen Denken von Edward Abramowski

Abstract

Dieser Artikel versucht, das Problem der Gewalt in Edward Abramowskis gesellschaftspolitischem Denken aus der Perspektive von zwei Konzepten zu analysieren: dem utopischen Denken – das nach Karl Popper unweigerlich zu Gewalt führt – und dem zivilen Ungehorsam, einem Akt der Auflehnung gegen die Autorität, der Gewalt programmatisch ablehnt. Im ersten Teil des Artikels zeige ich, wie Abramowskis Kritik am Utopismus seine eigene Vision einer gewaltfreien Welt formt, die er Schritt für Schritt in Basisinstitutionen realisiert. Der zweite Teil widmet sich hingegen der Kollusion des Volkes gegen die Regierung, die als eine Form der Verwirklichung seiner Utopie einen nationalen Befreiungskampf ermöglicht. Letztlich scheint Abramowskis Vision in das Konzept einer offenen Gesellschaft zu passen, während seine Ablehnung von Gewalt als Methode zur Veränderung der Welt sie eher einem Partikel-Engineering als einer Utopie nahe bringt.