Zerfall und Wandlungen in Richtung auf ein neues Modell der Menschlichkeit

Abstract

Der axiologische Schlüssel zur heutigen Welt sind die Folgen des Zerfalls der Nietzscheanischen Version von Leben und Mensch sowie Marx‘ Sicht auf die Welt, Gesellschaft und Geschichte. Theoretisch möchte sich der Mensch des einundzwanzigsten Jahrhunderts als Erbe des Geistes der Aufklärung mit ihrer Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit betrachten. In der Praxis ist der Mensch unserer Zeit gefangen in der Tyrannei der Technologie, der Herrschaft des Konsums und des Kommunikationsnetzwerks, die ein kritisches Denken abstumpfen. Auf der Grundlage der Analyse von Heidegger reflektieren Byung-Chul Han und Günther Anders die Utopie des gesellschaftlichen Wandels und unterschiedliche Herangehensweisen daran. Ist Veränderung möglich? Entsteht sie in der Gesellschaft oder im Individuum? Muss Veränderung Fortschritt bedeuten? Millennials, neue Modelle der Familie, die Autorität der Medien, Fast Food, die den Liebesaffären gewidmeten Websites zeugen von der Transformation menschlicher Werte, die ein eingehendes Studium erfordern, um herauszufinden, welche Wahrheit sie über den Menschen, die Welt und die Geschichte offenbaren.